Die Angerkapelle in Mittersill
Anno 1749 – Mittersill litt noch an den folgenschweren Schäden des großen Marktbrandes – schnitzte ein frommer Hirte im Bembach eine Marienstatue mit Jesuskind. Er krönte sie mit einer Tiara, einer dreifachen Krone. Hat dieser einfache Mann vielleicht einmal das Bild eines Papstes gesehen? Oder war es seine eigene Eingebung, die Gottesmutter dreifach zu krönen?
Ein verheerendes Unwetter zog über die Alm. Auch das Marienbildnis auf dem Hirtenstab und der Hirte wurden von Schlamm und Schutt mitgerissen. Am Anger in Felben landete die kleine Statue unversehrt und wurde in die Felberkirche gebracht. Dreimal kehrte das Bildnis an diesen Platz am Anger zurück. War vielleicht der Hirte an dieser Stelle begraben? Man baute eine kleine Holzkapelle als Heimstatt für die Gottesmutter. Viele Votivtafeln als Dankesgaben bezeugten, dass Menschen in Not sie um Hilfe gebeten und diese auch erhalten haben. Die Kapelle, die wir kennen, wurde 1873 als Dank im Auftrag von Grundnerwirtstochter Anna Meilinger erbaut. In den Sommermonaten Mai bis September wird jeden Samstag von treuen Betern ein Rosenkranz gebetet. An den drei goldenen Samstagen im Oktober wird eine Heilige Messe gefeiert. Die Mittersill – Informationstafel zum Pinzgauer Marienweg steht beim Brunnen neben der Angerkapelle.
Weitere Hinweise und Beschreibungen:
- Kirchenführer v. Pfr. Oswald Scherer
- Mittersill; Vom Markt zur Stadt
- Vorgeschichte in 54 Vierzeilern